...das ist eine harte Nuss. Wir werden versuchen sie über das Befahren griechischer Straßen aufzuklären, ohne sie vom Lenkrad (oder der Lenkstange) zu verscheuchen. Denn letztendlich benötigen sie ein Auto, um viele der attraktiven Sehenswürdigkeiten besuchen zu können.
Zuallererst weisen wir darauf hin, das Autofahren in Griechenland eine unsanfte Angelegenheit sein kann, aber das kommt ganz auf ihre Erfahrungen an. Wenn sie nur deutsche Autobahnen oder amerikanische Highways kennen, könnte es einschüchternd wirken; wenn sie schon in mediterranen Ländern oder dem Mittleren Osten gefahren sind, wird es leichter sein.
Die psychologischen Muster des griechischen Fahrverhaltens sind durch vorherrschende Charakterzügen zu verstehen. Man merkt schnell, wir sind selbstbewusst, ins Risiko verliebt und oft gegen Regelwerk und Gesetz verstoßend. Ein Teil dieser Verhaltensweisen lässt sich aus unserer Geschichte erklären. Zwischen den Vorurteilen des chaotischen Ostens und des disziplinierten Westens leidet unser Land an einem chronischen Mangel an "unterentwickelter" Infrastruktur.
Bezogen auf die Straßenverhältnisse heißt das, das unsere Straßen nicht gerade in der besten Verfassung sind, angefangen bei den Markierungen und Kurven. Die Straßen sind älter, abgefahrener und oft enger als viele Verkehrsteilnehmer der nördlichen Hemisphäre erwarten würden. Diese Sachlage, zusammen mit griechischer Leidenschaft und einer immer wieder hervortretenden Revolte gegen die StVO, ergeben eine explosive Mischung.
Um also sicher durch die Gegend zu kommen, beachten sie bitte folgende Aspekte:
* Die doppelte Line welche eine Fahrbahn von der Anderen trennt, sollte nicht überquert werden, aber das passiert die ganze Zeit.
* Griechen haben die Tendenz die Geschwindigkeitsbegrenzung zu ignorieren.
* Ja, die Polizei wird sie für die Übertretungen anhalten.
* Na klar bekommen wir oft mal eine Strafe fürs zu schnelle Fahren.
* Erwarten die das Unerwartete, wenn sie ausserhalb der Städte fahren. Je weiter ab vom Schuss die Straße, desto extremer kann die Überraschung sein, vom immensen Schlaglöchern bis zu Eseln, die die Straße blockieren.
* Vorsicht: Die besten Aussichtspunkte auf Strände und Sonnenuntergängen befinden sich in den gefährlichsten Straßenkurven!!
* Es ist gut möglich das sie noch nie so viele Motorräder und Mofas in einer Stadt gesehen haben; kleine Motorräder sind unsere beste Strategie mit dem vielen Verkehr umzugehen. Seien sie aber vorsichtig, alle zweirädrigen Fahrzeuge folgen ihren eigenen Regeln: Zu erst einmal fahren diese nicht zwischen den Fahrbahnmarkierungen, sondern auf ihnen. Motorräder werden ihnen aus allen Richtungen entgegenkommen; rechts überholend, gegen die Einbahn fahrend, vom Bürgersteig auf die Straße düsend, hinter Mülltonnen hervorspringend und quer über städtische Bürgersteige um nur ein paar Möglichkeiten zu nennen.
* Parkplätze sind rar in der Innenstadt und ja, laute Streitereien um eine Parkmöglichkeit sind nichts Unübliches.
* Sie fahren zwar auf Asphalt, der ist aber alt genug um sich an manchen Stellen wie Eis zu verhalten. Rutschgefahr! Besonders bei Regen.
* Nein, die Athener sind nicht verrückt; sie (alle 4 Millionen) versuchen nur in einer 2500 Jahre alten Stadt zusammenzuleben.
* Ja, Fußgänger überqueren zu jeder Zeit die Straße, das ist zwar gesetzlich verboten, aber wen interessiert das schon?!
* Nein, andere Fahrer werden nicht unbedingt Rücksicht auf sie nehmen, wenn sie mit fremden Nummerntafeln unterwegs sind.
* Die Lichthupe kann bei uns vieles Bedeuten: In der Stadt bedeutet es „Vorsicht – ich komme jetzt“, auf der Autobahn „Aus dem Weg, sie blockieren die Fahrbahn“, im Entgegenkommen kann es darauf hinweisen, dass eine Polizeistreife oder Radarfalle kommt. Motorräder grüßen andere Biker, es kann also sein das nur ein Motorrad gemeint ist, dass hinter ihnen fährt.
* Die Warnblinkanlage wird immer dann benutzt wenn eingeparkt oder ein ungewöhnliches Manöver eingeleitet wird. Achten sie darauf.
* Hupen ist so lebenswichtig wie bremsen - manchmal wichtiger.
Generell, fahren sie aufmerksam, erwarten sie das Unerwartete und lassen sie es ruhig angehen.
CoverFoto Bildnachweis: Glen Belbeck
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If you visit Greece, you will see plenty of cafés packed with people laughing, chatting and socializing around the city. For Greeks, drinking coffee is much more than just drinking coffee.
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