Wie ein Stück Felsen, das in die Mitte des Argosaronischen Golf geworfen wurde, liegt die Insel Hydra, weniger als 70 Kilometer von Athen entfernt, unter der Sonne. Unter den Athenern ist sie als romantischer Fluchtort oder für ein entspanntes Wochenende für ihre Schönheit berühmt.

Wie ein Stück Felsen, das in die Mitte des Argosaronischen Golf geworfen wurde, liegt die Insel Hydra, weniger als 70 Kilometer von Athen entfernt, unter der Sonne. Unter den Athenern ist sie als romantischer Fluchtort oder für ein entspanntes Wochenende für ihre Schönheit berühmt. Sie ist ein Ort mit architektonischem Charakter, reicher Geschichte und ohne jeglichen Straßenverkehr. Es hört sich verrückt an, aber motorisierte Fahrzeuge sind auf der Insel nicht zugelassen. Zwei kleine Müllautos und wenige Feuerwehrfahrzeuge sind die einzigen Kraftfahrzeuge, die auf der Insel Fahrerlaubnis haben. Zum Transport dienen die einheimischen Esel, die immer für ein Foto bereitstehen und deren fotogene Aufmerksamkeit nur durch die Präsenz der unzähligen und gut genährten Wildkatzen angefochten wird. Wassertaxis bringen die Besucher von Ort zu Ort und zu ansonsten unerreichbaren Stränden. Die Fährverbindungen zur peloponnesischen Halbinsel pendeln regelmäßig hin und her.

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"Hydras’ Esel" Bildnachweis: Athens Insiders

Die besiedelte Fläche der Insel ist klein und bietet sich gleichzeitig als perfekter Ort zum Flanieren und entdecken an. Entweder auf der umtriebigen Marmor gepflasterten Promenade oder in den farbenfrohen kleinen Gassen voller Blumenpracht und angereichert durch den frischen Duft der Zitronen Bäume. Am oberen Rand der wie ein Amphitheater angelegten Siedlung sieht man wie die zeitlose Schönheit des Ortes die See begrüßt.

Wie man nach Hydra kommt

Um nach Hydra zu kommen, nimmt man vom Athener Hafen Piräus ein „Flying Dolphin“. Diese sind moderne Tragflügelboote, die bei 30 bis 40 Knoten ruhig über die Wellen gleiten. In weniger als zwei Stunden gelangt man „auf dem Rücken der Delfine“ auf einem ganz anderen … Planeten: Ein Ort, der noch die Gemächlichkeit und das Aussehen einer lang vergangenen Epoche innehat. Kleine Kopfstein Gassen führen zu den traditionellen Häusern der vergangenen Jahrhunderte. Es gibt prachtvolle Residenzen und Villen, die allesamt detailliert restauriert wurden und hohes Ansehen genießen. Per Gesetz ist der Bau neuer Gebäude untersagt um die Identität dieses „Architekturschutzgebietes“ zu gewährleisten. Keine Autos, kein Aufsehen, keine Eile. Willkommen in Hydra.

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"Hydras Architektur" Bildnachweis: Athens Insiders

In zahllosen, am Hafenufer oder auf den kleinen versteckten Plätzen des Ortes erfreuen sich die Menschen an Gerichten, Getränken und Kaffee in den zahllosen Wirtshäusern und Gastronomien. Man flaniert umher und geniest die Steinvillen, von denen manche als Mini-Museen operieren, und die, sobald man sie betritt, wie Echos aus der Vergangenheit ihre Geschichte preisgeben.

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" Entspannte Kaffees" Bildnachweis: Athens Insiders

Herkunft des Namens Hydra

Der Name Hydra stammt von dem altgriechischen Wort für „Wasser“. Die Insel wurde so gerufen, weil man auf ihren lediglich 49 Quadratkilometern viele Wasserquellen finden konnte. Sie wurde im Laufe ihrer Geschichte viele Male besiedelt und wieder verlassen. Ihre letzte Blüte erreichte sie nach dem 17. Jahrhundert, als ihre Bewohner sich zum Überleben ganz der See zuwandten. Sie bauten Schiffe und ihre Flotte wuchs von Jahr zu Jahr. Man segelte zwischen Russland und Gibraltar und betrieb Handel und Transport. Zeitweise mussten die Schiffe mit Kanonen ausgerüstet werden – von denen heute noch einige Exemplare im Hafen zu sehen sind – um der Piraterie zu entgehen oder Seeblockaden, die es auf den befahrenen Gewässern häufig gab zu durchbrechen. Nur so konnte Zeitweise gewährleistet werden, dass der Handel Früchte trug und die Familien zu Hause ernährt werden konnten. Mit den Jahren wuchs die Flotte auf gut 300 Schiffe an, von denen die meisten kampftauglich waren. Mit dem erwirtschafteten Reichtum leisteten sich einige Reeder italienischen Architekten, die prächtigen Villen auf Hydra für sie bauten.

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"Frische Fische!” Bildnachweis: Athens Insiders

Die Geschichte Hydras

Die Familien und ihre 150 voll bewaffneten Schiffe, mit ihren Sturm gefestigten Seefahrern, wurden zum Rückgrat der notorischen Kriegsflotte während der griechischen Revolution und einige der beteiligten Reederfamilien sind bis heute in nationalen Machtpositionen verblieben. So kommt es, das die kleine Insel der Geburtsort von fünf griechischen Premierministern ist: Georgios Kountouriotis, Antonios Kriezis, Demetrios Voulgaris, Athanasios Miaoulis und Pavlos Kountouriotis.

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"Alte Kanonen" Bildnachweis: Athens Insiders

Jedoch konnte die berühmte Seeflotte der Insel sich nie mit der Ära der Dampfschifffahrt arrangieren. Viele der Seeleute, welche auf der Insel verblieben wurden zu Schwammtauchern. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Insel halb verlassen und viele ihrer Häuser standen leer.

Aber es dauerte nur zwei Jahrzehnte und Hydra erhob sich – nicht zuletzt dank ihrer Schönheit - würdevoll. 1956 filmte der International renommierte Regisseur Michalis Kakoyannis “A Girl in Black” und im folgenden Jahr sang Sophia Loren im romantischen Hollywood Drama “Boy on a Dolphin” (1957) das griechische Lied “S’ Agapo” (“Ich liebe Dich”) und “Ti einai afto pou to lene Agapi” (“Was ist dieses Ding das Liebe heisst?”) für Alan Ladd, in einer hydrischen Taverne.

In den Sechziger Jahren kamen Leute aus der ganzen Welt, um einen Ouzo zu trinken und die wundervollen Gewässer zu genießen. Die Rolling Stones tranken Biere in der „Pirate“ Bar im Hafen und Leonard Cohen kaufte ein altes Haus, restaurierte es und blieb einige Jahre. Hier fand er Zuflucht und Inspiration. In einem kleinen Laden traf er die norwegische Schriftstellerin Marianne Ilene und so wurde Hydra zum Geburtsort von Liedern wie „So long Marianne“ und „Bird on a wire“.

Heutzutage wird Hydra jeden Tag zu einem Seglerparadies in dem Gruppen von Segelbooten am Hafen anlegen und mit sensationellen Motorbooten und Jachten zusammenkommen.

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